[Nachbericht] Busfahrer*innen und Klimabewegung Hand in Hand am 22.02.25

Heute ist kein Arbeitstag, heute ist Streiktag! Mit dieser Parole waren gestern nicht nur die Tübinger Busfahrer*innen laut in der Innenstadt unterwegs, sondern auch die Klimabewegung. Klimakampf heißt Arbeitskampf und das bedeutet die Kolleg*innen im Streik zu unterstützen. Ohne gute Arbeitsbedingungen und gerechten Lohn fährt uns die Verkehrswende sprichwörtlich davon.

Gestartet haben wir am Hauptbahnhof mit einem Dialog zwischen Busfahrern die im Betriebsrat bei TüBus und RSV aktiv sind, der Gewerkschaftssekretärin Anne Zerr und einer Vertreterin vom Klimatreffen. „Wir wünschen uns dass der Arbeitgeber endlich mal an uns denk und nicht nur an sich!“. Martin Groß bedankte sich als ver.di Landesleiter und Tübinger Bürger bei den Busfahrer*innen: „Danke, dass ihr unsere Kinder zur Schule fahrt! Danke, dass ihr unsere Pflegekräfte zum Krankenhaus bringt!“

Nach den ersten zwei Reden sind wir Richtung Marktplatz losgelaufen. Unterwegs waren wir nicht zu überhören dank ver.di Trillerpfeifen und lauten Parolen wie: „Was macht dem WBO Dampf? Arbeitskampf, Arbeitskampf!“. Am Turm der Germanenstaffel wurde ein Banner mit der Aufschrift „Kürzt den Palmer weg statt die Busse“ entrollt. Auf der Mühlstraße gab es roten Rauch der in der Demo gezündet wurde. Parallel haben wir mit Flyern auf die Verursacher der Streiks aufmerksam gemacht: Die Arbeitgeber die in vier Verhandlungsrunden kein vernünftiges Angebot auf den Tisch gelegt haben

Wer braucht schon den WBO zum Bus fahren??? Ihr Busfahrer seid es doch, die den Laden jeden Tag am Laufen halten! Aber das meiste Geld landet in den Taschen eurer Chefs.“ betonten wir, das Klimatreffen Tübingen, in unserer Rede. Nach einer Schweigeminute für die Opfer des fürchterlichen Anschlags auf der Streikdemo in München sprachen die ver.di Jugend, deren Vertreter gerade selbst mitten in der TV-ÖD Tarifrunde steckt, und die IG-Metall ihre Solidarität an die streikenden Busfahrer*innen aus: „Wir stehen hinter euch wenn ihr streikt, denn wir wissen euer Kampf ist auch unser Kampf.“

Im Anschluss haben wir uns selbstbestimmt die Straße genommen und sind alle gemeinsam mit einer Spontandemonstration durch die Stadt gelaufen. Vorbei an den Wahlkampfständen der CDU, FDP und des BSW mitten über den Holzmarkt. Auch hier waren wir unüberhörbar: „Demo auf der Straße, Streik im Betrieb – das ist unsere Antwort auf eure Politik!“

Am Bahnhof wurde zum Abschluss gegrillt und diskutiert wie es weitergehen soll: Am Dienstag steht die nächste Verhandlungsrunde an. Wenn da keine Einigung erzielt wird, geht es in die Urabstimmung und dann vielleicht bis zum Erzwingungsstreik.