+++ Lützerath Tag X + Kundgebung am Holzmarkt + 4.1.23 19 Uhr +++
Heute am späten Nachmittag haben die Klimaaktivist*innen in Lützerath den Tag X ausgerufen. Fridays for Future Tü, Ende Gelände Tübingen und TOAKT rufen deshalb zu einer Kundgebung auf: morgen, 4.1., um 19 Uhr auf dem Holzmarkt. Lützerath verteidigen – vor Ort und aus der Ferne!
Infos zu einer Anreise folgen!
Wir befinden uns im Jahre 2023 n. Chr. Ganz Deutschland duckt sich vor den Energiekonzern RWE. – Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Klimaaktivist*innen bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Ausbeuter von Mensch und Natur Widerstand zu leisten.
Allein für den Tagebau Garzweiler wurden in NRW schon 14 Dörfer abgebaggert, sechs Dörfer sind aktuell von der Umsiedlung betroffen. Auch das Dorf Lützerath ist wegen der Ausweitung des Braunkohletagebaus Garzweiler unmittelbar vom Abriss bedroht. Seit 2006 werden die knapp 100 Einwohner*innen durch den Tagebaubetreiber RWE umgesiedelt. Der Abriss begann im Januar 2021, obwohl das Dorf noch bis heute nicht leersteht. Hier entscheidet sich auch, ob Deutschland die 1,5-Grad-Grenze einhalten kann – so eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. RWE schafft hier aber eigenhändig Fakten: Bis 2038 will der Konzern aus Garzweiler 1 und 2 noch 780 000 000 Tonnen Braunkohle fördern und verbrennen.
Doch gegen RWE und die Zerstörung des Dorfes formiert sich Widerstand: Seit 2020 organisieren sich in Lützerath Aktivist*innen, die den Ort vor den Profitinteressen von RWE gemeinsam mit dem ortsansässigen Bauer Eckhardt Heukamp verteidigen. Er ist der letzte Bewohner Lützeraths und wehrt sich gegen seine drohende Enteignung zugunsten des Braunkohlekonzerns – vollzogen wird die Enteignung durch das Land NRW. Darüber soll ein Gericht entscheiden. Es ist in unserem kapitalistischen System allerdings sehr wahrscheinlich, dass dieses eher die Profitinteressen von RWE durchsetzt, als das Zuhause der Menschen vor Ort und unser aller Lebensgrundlagen zu schützen. Wann genau dieses Gerichtsurteil fällt und die Räumung des Dorfes beginnt, ist unklar, kann aber jederzeit passieren.
In Solidarität mit den Menschen vor Ort rufen wir deshalb zu einer Kundgebung am 4. Januar um 19 Uhr auf dem Holzmarkt auf. Denn die Zerstörung dieses kleinen Dorfes hat Auswirkungen auf uns alle. Mit Lützerath fällt die 1,5°C-Grenze. Wir sagen: Lützerath bleibt!
Fridays for Future Tübingen
Ende Gelände Tübingen
TOAKT – Tübinger Offenes Antikapitalistisches Klimatreffen