Die Busfahrer:innen streiken mal wieder. Überall sieht man viele Fahrgäste, die verzweifelt versuchen von A nach B zu kommen. Genau an diesen Streiktagen wird sichtbar, wie wichtig ein funktionierender ÖPNV ist, denn tausende Menschen in ganz Tübingen sind tagtäglich darauf angewiesen.
Ein gut ausgebauter und kostenloser ÖPNV ist aber auch für die Bekämpfung der Klimakrise essentiell. Durch eine Abnahme des motorisierten Individualverkehrs sinken Emissionen, es entsteht mehr Platz für Fahrrad- und Fußwege und die klimaschädliche Produktion von Autos wird weniger. Im Kampf gegen die Klimakrise führt demnach kein Weg an der Verkehrswende vorbei.
Bis jetzt wird diese allerdings vor allem auf Kosten der Busfahrer:innen durch niedrige Löhne und ausbeuterische Gesetze finanziert. So müssen sie täglich bis zu zwölf Stunden arbeiten, erhalten aber nur Lohn für acht, denn der Württembergische Omnibusverband(WBO) zwingt sie zu unbezahlten Pausen. Das verwundert nicht: Im Kapitalismus muss der WBO als Arbeitgeber notwendigerweise Profite erwirtschaften. Ein kostenloser, sozialer und gut ausgebauter ÖPNV für alle ist damit unvereinbar. Aber genau den brauchen wir, wenn wir die 1,5°C-Grenze einhalten und Klimakatastrophen wie zum Beispiel die Fluten in NRW oder Hungersnöte auf Madagascar verhinden bzw. eindämmen wollen. Daher ist der Kampf gegen die Klimakrise immer auch ein Kampf gegen den Kapitalismus. Ein wirksames Mittel dafür ist der Streik der Lohnabhängigen.
Ruft die Belegschaft allerdings zum Streik auf, so werden sie von Arbeitgeber:innen und öffentlicher Seite oft als Sündenböcke dargestellt. Dabei wird vergessen, dass Busfahrer:innen noch viel mehr Gründe zum Streik hätten: schlechte Arbeitsbedingungen, unregelmäßige Arbeitszeiten in der Nacht und an Wochenenden oder eben viel zu niedrige Löhne… Deshalb geht der Kampf der Busfahrer:innen mit dem Kampf für Klimagerechtigkeit einher.
Wir als ‚TO AKT‘ (Tübinger offenes antikapitalistisches Klimatreffen) solidarisieren uns mit den streikenden Busfahrer:innen!